Wir sagen „NEIN zu Gewalt an Frauen.“
Gewalt gegen Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) im Bistum Trier fordert anlässlich des „Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ am 25. November eine rasche Umsetzung des geplanten neuen Gewaltschutzgesetzes und mahnt notwendige Änderungen im derzeitigen Referentenentwurf an.
Trier/Eppelborn – Im Februar 2025 wurde mit dem Gewalthilfegesetz schon ein großer Schritt für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder gemacht. Nun will das Bundesjustizministerium auch das Gewaltschutzgesetz von 2002 ändern. Vorgesehen sind u. a. härtere Strafen für die Täter sowie deren Verpflichtung zum Tragen elektronischer Fußfesseln. Der seit Sommer vorliegende Referentenentwurf wird vom Fachausschuss Frauen stärken – Gewalt überwinden der kfd im Bistum grundsätzlich begrüßt. Allerdings sind weitergehende Maßnahmen für einen wirksamen Schutz vor häuslicher Gewalt erforderlich. Der kfd-Bundesverband hat diese in seiner Stellungnahme zum Entwurf am 23.09.2025 bereits eingebracht. Zum Beispiel werden drei wesentliche Punkte darin angesprochen und kritisiert:
- Antragsprinzip bleibt bestehen: Gewaltbetroffene müssen weiterhin selbst Schutzmaßnahmen beantragen, was in akuten Gefährdungslagen eine hohe Hürde darstellt. Die kfd fordert, dass Schutzmaßnahmen in Hochrisikofällen auch von zuständigen Behörden beantragt werden können.
- Lücken im Kindschaftsrecht: Es fehlt eine Regelung für Fälle, in denen die Gewalt nicht gegen gemeinsame Kinder, sondern gegen ein Elternteil ausgeübt wird. Die kfd fordert effektive Schutzmaßnahmen auch in solchen Konstellationen.
- Täterarbeit: Die kfd fordert verbindliche Qualitätsstandards und eine gesicherte Finanzierung für die angeordneten Anti-Gewalt-Trainings.
„Dem können wir uns nur anschließen und fordern eine rasche Einführung und Umsetzung eines neuen Gewaltschutzgesetzes. Alle 4 Minuten erlebt eine Frau in unserem Land Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner. So ist es im Lagebild 2023*) des Bundeskriminalamtes nachzulesen. Die Frauen und ihre Kinder benötigen dringend Auswege. Nicht zuletzt stehen ihre Leben auf dem Spiel“, sagt Rita Monz, Sprecherin des Fachausschusses „Frauen stärken – Gewalt überwinden“ der kfd im Bistum Trier aus Eppelborn. „Angesichts des Leides der Frauen und ihrer Kinder dürfen wir nicht schweigen. Die Mitglieder des Fachausschusses werden im Aktionszeitraum (25.11. – 10.12.2025) der UN-Kampagne „Orange the World“ u. a. in Trier, Pluwig, Eppelborn-Wiesbach, Neunkirchen mit Aktionen und Infoständen auf die Gewalt gegenüber den Frauen aufmerksam machen und deutliche Zeichen setzen,“ so Monz weiter.
Eine Übersicht mit allen Veranstaltungen mit kfd-Beteiligung und in unseren Netzwerken, sowie Gottesdienstmodellen, weitere Arbeitshilfen und Hilfsangeboten finden Sie nachstehend zum Aufklappen.
Hinweis: Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier als Download.
*) Das Lagebild 2024 wurde am 20. November 2025 veröffentlicht.
Bildquelle: Bundesweite Hilfetelefon
Orange the World: Termine der kfd im Bistum Trier und der Netzwerke

kfd-Fachausschuss Frauen stärken - Gewalt überwinden
- 25.11. bis 10.12.: Stationenweg in Eppelborn-Wiesbach
- 25.11., 18:00 Uhr: Wortgottesdienst in Pluwig (Pastoraler Raum Trier und Umland)
kfd-Gruppen
- 22.11.: Aktion gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, Katharinenmarkt, Polch, kfd Dekanat Maifeld-Untermosel:
Netzwerke
- 25.11.: Trierer Bündnis gegen Gewalt an Frauen, Infostand in der Fleischstraße in Trier
- 25.11.: FrauenNetzWerk Neunkirchen, Infostand am Globus 11.30 -15.00 Uhr in Neunkrichen
- 26.11.: Orange the World Performance, 18.00 Uhr in der Tufa, Trier
- Frauenrat Saarland e. V.: Überblick der Angebote im Saarland ab dem 17.11.2025
- Orange Days: Gleichstellungsbeauftragte - Landkreis Bernkastel-Wittlich - mit einer Fülle von Angeboten ab dem 20.11.2025
Häusliche Gewalt ist kein Schicksal

Unter dem Titel "Häusliche Gewalt ist kein Schicksal! Suchen Sie Hilfe!" hat die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) schon im Jahre 2007 die Aktion gegen häusliche Gewalt initiiert. Das Ziel, damals wie heute, ist es, das Ausmaß und die dramatischen Folgen häuslicher Gewalt, die in allen sozialen Schichten vorkommt, bewusst zu machen und vor allem Betroffene zu motivieren, sich rechtzeitig Hilfe und Unterstützung zu suchen. Denn noch immer scheuen sich Opfer viel zu häufig, die bestehenden Hilfesysteme in Anspruch zu nehmen.
Taschenflyer zu Häuslicher Gewalt
