Unser Diözesanverband
Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands, die kfd, ist der größte deutsche katholische Frauenverband. Sie ist demokratisch strukturiert und wird hauptsächlich von Ehrenamtlichen geleitet. Mitglied können alle Frauen werden, die im Christentum verwurzelt sind und ihren Glauben in einer lebendigen Gemeinschaft leben wollen. In der kfd können alle Frauen ihre Begabungen und Talente einbringen.
Mehr als 100 Jahre alt ist unser Frauenverband. Seine Anfänge reichen zurück bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Frauen waren froh um einen Ort, an dem sie sich austauschen, sich bestärken und miteinander beten konnten. Mit der Zeit entwickelten sich aus diesen Treffen regelrechte Fortbildungsveranstaltungen, bei denen Glaube und Kirche die zentrale Rolle spielten. Im Jahre 1928 wurde der Zentralverband der katholischen Müttervereine gegründet. 1968 verabschiedete der Verband eine neue Satzung und gab sich den Namen Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands, abgekürzt kfd. Sowohl die Bundesebene, die in Düsseldorf ihren Sitz hat als auch die zwanzig Diözesanverbände und ein Landesverband entwickelten sich mit den Jahren kontinuierlich zum Sprachrohr der katholischen Frauen.
Immer dem Glauben verpflichtet und dabei offen für soziale und gesellschaftliche Fragen ist die kfd heute unverzichtbar, um den Forderungen der Frauen nach Gleichstellung in der Kirche immer wieder Nachdruck zu verleihen.
War der Verband anfangs eher auf die geistliche Bildung ausgerichtet, engagieren sich die Frauen heute auch politisch. In Unterschriftenaktionen etwa wurde um die Mütterrente und um eine geschlechtergerechte Kirche gerungen. Die kfd macht sich stark für die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern, die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie und existenzsichernde Erwerbsarbeit. Sie steht für die Vielfalt an Lebens- und Familienformen und plädiert für den Schutz des Lebens am Anfang und am Ende. Entschlossen setzt sich der Verband auch für Nachhaltigkeit und Klimaschutz ein, um unsere Welt lebenswert zu erhalten. Den großen Missbrauchsskandal innerhalb der Kirche hat die kfd öffentlich angeprangert und eine baldige Aufarbeitung gefordert. Mit ihren Spendenaktionen unterstützt die kfd im Diözesanverband Trier seit vielen Jahren Frauen in ärmeren Regionen der Welt, damit sie um ihre Rechte wissen und lernen, sie einzufordern. Die kfd ist mit ihren rund 350.000 Mitgliedern deutschlandweit und mit 15.000 im Bistum Trier für Frauen eine unüberhörbare Stimme in Kirche, Politik und Gesellschaft. Zahlreiche Entwicklungen wären ohne das Engagement der kfd-Frauen nicht möglich gewesen.
Die kfd ist in vielen katholischen, ökumenischen und gesellschaftspolitischen Institutionen und Gremien im Bistum Trier, in Deutschland und international vertreten. Darunter sind das Zentralkomitee der deutschen Katholiken, der Christinnenrat, das Netzwerk Diakonat der Frau, der Bundes- und Landesfrauenrat, der Bundesverband der Verbraucherzentrale sowie das deutsche Weltgebetstagskomitee.
Leidenschaftlich glauben und leben
Vor ein paar Jahren hat die kfd ein Leitbild entwickelt, dass in prägnanter Form die Kernbotschaften der kfd wiedergibt. Es lohnt sich, immer mal wieder einen Blick darauf zu werfen:
- kfd – als katholischer Frauenverband eine kraftvolle Gemeinschaft.
- kfd – eine starke Partnerin in Kirche und Gesellschaft.
- kfd – ein Frauenort in der Kirche, offen für Suchende und Fragende.
- Wir machen die bewegende Kraft des Glaubens erlebbar.
- Wir setzen uns ein für die gerechte Teilhabe von Frauen in der Kirche.
- Wir schaffen Raum, Begabungen zu entdecken und weiterzuentwickeln.
- Wir stärken Frauen in ihrer Einzigartigkeit und in ihren jeweiligen Lebenssituationen.
- Wir engagieren uns für gerechte, gewaltfreie und nachhaltige Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Einen Welt.
- Wir handeln ökumenisch und lernen mit Frauen anderer Religionen.
- Wir fördern das Miteinander der Generationen.
Der größte Gewinn für die in der kfd organisierten Frauen ist das Gemeinschaftserlebnis in den großen und kleinen Gruppen. Bei den Treffen geht es um Gott und die Welt, um die Leuchtkraft, die katholische Frauenprojekte immer noch haben, auch wenn es in unserer säkularen Welt immer schwieriger wird, christliche Werte zu vertreten und auch zu leben. Heute sind die Frauen in der Kirche nicht mehr fügsam und still, sondern öfter auch einmal kämpferisch und laut, weil sie sich als Ebenbild Gottes sehen und sich vor niemand verstecken müssen.
Bundesverband und Diözesanverband unterstützen die Gruppen auf ihrem Weg in die zukünftigen pastoralen Räume. Hier ist es notwendig, „groß“ zu denken und doch die einzelnen Frauen nicht aus dem Blick zu verlieren. Das ist die herausfordernde Aufgabe für die Zukunft, der sich die kfd gerne stellt, damit weiterhin viele Frauen in ihr Heimat finden können in einer Gemeinschaft, die trägt.
Text: Roswitha Hillen, Januar 2023