Zeichen gegen Femizide gesetzt!
Wenn Frauen sterben, nur weil sie Frauen sind!!!
Trier, August 2025 – Der diözesane Fachausschuss (FA) Frauen stärken – Gewalt überwinden hatte am 2. August nach Trier zu einem Aktionstag gegen Femizide eingeladen. Auf dem Domfreihof waren 155 Paar Schuhe aufgestellt. Die Schuhe standen für die 155 - meist namenlosen - Frauen, die 2023 von ihren (Ex-)Partnern ermordet wurden. Denn hinter den nackten Zahlen stehen Frauen, die ihr Leben verloren haben und Familien, die zerstört wurden.
Fast alle zwei Tage geschieht ein Mord aufgrund von Partnerschaftsgewalt: Die Tötung durch den (Ex-)Partner ist die häufigste Form bei den Femiziden. Frauen sind vor allem in Trennungs- und Scheidungssituationen besonders gefährdet. Ganz nach dem Motto: „Wenn ich sie nicht haben kann, dann soll sie niemand haben.“
Im Jahre 2023 starben insgesamt 360 Frauen durch einen Femizid, also fast jeden Tag.
Das Schlimmste an diesen Zahlen: Sie zeigen nur das Hellfeld. Das, was wir offiziell wissen, auf der Basis von Anzeigen und polizeilichen Ermittlungen. Noch immer erstatten viele Betroffene aus Scham oder aus Angst, was sie danach erwartet, keine Anzeige.
Die Mitglieder des Fachausschusses wollen nicht tatenlos bleiben und haben an diesem Tag – neben dem sichtbaren Zeichen auf dem Domfreihof – auch mit einem Input in der kfd-Geschäftsstelle über das Thema aufgeklärt und über Hilfsangebote für betroffene Frauen informiert. Ganz besonders wichtig war den FA-Mitgliedern das Aufzeigen von Warnsignalen bei Gewalt in Partnerschaften.Häusliche Gewalt entsteht nicht von heute auf morgen. Meist ist es ein schleichender Prozess. Die ersten Signale werden viel zu oft übersehen. Das frühzeitige Erkennen kann Gewalt verhindern und Leben retten.
Die Gewalt gegen Frauen geht uns alle an. Keine Frau darf sich schämen, Opfer von Gewalt geworden zu sein. Wir alle sind in der Pflicht, den betroffenen Frauen die Scham zu nehmen. Wir alle müssen ihnen Mut machen, den ersten Schritt zu gehen. Sie brauchen von uns das Signal, dass wir ihnen glauben und solidarisch an ihrer Seite stehen.
Zudem sind härtere Strafen für die Täter, die Einführung von Fußfesseln sowie rasche Änderungen beim Sorge- und Umgangsrecht für die Täter unabdingbar. Mehr dazu auch im Gewalthilfegesetz, das Anfang 2025 in Kraft getreten ist.
Dem FA war es auch ein großes Anliegen, das Thema außerhalb des jährlichen Gedenktages am 25. November (Internationaler Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen) zu platzieren und in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Denn die Gewalt gegen Frauen findet ständig statt.
Hinweise:
- Die offiziellen Zahlen für 2024 liegen noch nicht vor. Anfang August 2025 hat das BKA einen vorläufigen Bericht für das Jahr 2024 vorgelegt. Das endgültige Lagebild zur Gewalt gegen Frauen ist für Herbst 2025 terminiert. Ein erstes Fazit zur vorläufigen Statistik: Die Zahlen steigen weiter an. https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/anstieg-haeusliche-gewalt-100.html
- Weitere Informationen, Hilfsangebote u. v. m. finden Sie in den Infoboxen auf der rechten Seite.
Rita Monz, Sprecherin Fachausschuss Frauen stärken – Gewalt überwinden.
Fotoquellen: kfd im Bistum Trier