Ida Ehre

Ida Ehre war eine Schauspielerin, Regisseurin und Theaterleiterin.
Sie wurde am 9. Juli 1900 in Prerau (Mähren) als Tochter von Samuel Ehre und dessen Ehefrau Bertha geboren.
Nach dem Tode ihres Vaters 1902 zog die Familie nach Wien.
Dort erhielt sie Schauspielunterricht und ein Stipendium an der Wiener Akademie für Musik und darstellende Kunst und nach bestandener Prüfung 1918 ihr erstes Engagement in Bielitz-Biela in Oberschlesien.
Ihre Schauspielkarriere führte sie unter anderem nach Budapest, Czernowitz, Cottbus, Bonn, Königsberg, Stuttgart und an das Nationaltheater Mannheim.
1928 heiratete sie den Arzt Bernhard Heyde mit dem sie eine Tochter bekam.
In der Zeit des Nationalsozialismus durfte sie als Jüdin ihren Beruf nicht mehr ausüben und arbeitete daher als Arzthelferin in der Praxis ihres Ehemanns.
Ein Auswanderungsversuch der Familie scheiterte.
Ida Ehre wurde später nach einer Denunziation verhaftet, kam ins KZ Fuhlsbüttel und wurde vermutlich durch die Bemühungen ihres Mannes wieder entlassen.
1945 eröffnete sie die Hamburger Kammerspiele in einem Theatergebäude, das bis 1941 vom Jüdischen Kulturbund genutzt wurde.
Ab Mitte der 1950er Jahre arbeitete sie außerdem in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen, Hörspielen und als Synchronsprecherin.
Die Feier ihrer 50 jährigen Bühnenlaufbahn beging sie mit der Inszenierung des Antikriegsstücks Mutter Courage und ihre Kinder von Bertold Brecht.
Ida Ehre starb am 16. Februar 1989 in Hamburg.
Bild: Ida Ehre Kulturverein eV