Louise Schroeder

Louise Schroeder war eine deutsche Politikerin und Frauenrechtlerin.
Sie wurde am 2. April 1887 in Hamburg-Altona geboren.
Nach Abschluss der Mittelschule arbeitete sie als Stenotypistin bei einer Versicherungsgesellschaft.
1910 trat sie in die SPD ein und engagierte sich in den Bereichen Sozialpolitik und Gleichstellung der Frau. Ab 1919 gehörte sie der Weimarer Nationalversammlung an und hatte an der Gründung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) maßgeblichen Anteil. Seit 1925 lehrte sie an der Schule der Arbeiterwohlfahrt in Berlin wie auch an der Deutschen Hochschule für Politik. Bis 1933 war sie Reichstagsabgeordnete und setzte sich für die Gleichstellung von Frauen im Erwerbsleben und in Ehe und Familie und für den Schutz der arbeitenden Frauen ein.
1933 stimmte sie gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz. In der Frankfurter Rundschau vom 23. März 1993 erinnerte sich der Reichstagsabgeordnete Josef Felder an die Äußerung von Louise Schroeder, als kurzfristig eine Nichtteilnahme der SPD an der Abstimmung zur Debatte stand: „Keiner darf fernbleiben, ich gehe hinüber, auch wenn sie mich in Stücke reißen“.
Daraufhin erhielt sie Berufsverbot und wurde durch die Gestapo überwacht. Sie zog sich in ihre Heimatstadt zurück und fand später in einem Bauunternehmen in Berlin Schutz und Arbeit.
Nach dem Krieg war sie Mitglied der Stadtverordnetenversammlung bzw. des Abgeordnetenhauses von Berlin und von 1947 bis 1948 kommissarische Oberbürgermeisterin Berlins. Von 1949 bis zu ihrem Tod gehörte sie dem Deutschen Bundestag an.
Louise Schroeder starb am 4. Juni 1957 in West-Berlin.
Bild: Landesarchiv Berlin
Gertrud Gerhard starb am 28. März 2010.
Quellen: Rheinland-Pfälzerinnen, Frauen in Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur in den Anfangsjahren des Landes Rheinland-Pfalz von Hedwig Brüchert