Tracy Chevalier: Das Geheimnis der Glasmacherin, Atlantik Verlag, 2024.

Der Roman beginnt im Jahr 1486 auf Murano und endet 2019 in Venedig. Murano ist eine Nachbarinsel von Venedig, bekannt für das berühmte Muranoglas, das in den örtlichen Glaswerkstätten hergestellt wird.

Orsola Rosso wächst in einer Glasbläserfamilie auf, die nach dem Tod des Vaters vor immense Herausforderungen gestellt wird. Die Leserinnen und Leser tauchen in die Welt der Glaskunst ein und erfahren viel über die Aufgaben und Themen, die von einem Familienunternehmen gemeistert werden müssen. Orsolas Bruder übernimmt die Leitung des Betriebs – und sie, als Schwester kann daran nichts zu ändern.

Die Autorin versteht es, in jeder Epoche den Zeitgeist einzufangen und die gesellschaftlichen Normen darzustellen, die besonders Frauen ein enges Korsett schnüren. Das Leben auf Murano geht weiter, mit allen Höhen und Tiefen des Lebens. Auch die Glasproduktion und der Verkauf verändern sich im Laufe der Zeit. Die Erzählung ist zugleich eine Liebesgeschichte, in der es um Träume und Sehnsüchte geht – ob sie in Erfüllung gehen, das müsst ihr selbst herausfinden.

Orsola bleibt in jeder Zeit sie selbst und tut immer das Beste für ihre Familie und das Unternehmen. Wie so viele Frauen zu allen Zeiten stellt sie das Wohl anderer über ihr eigenes.

Ich habe viel über die Welt der Glasbläserei auf Murano gelernt, ebenso über die Menschen, Kanäle und Wasserstraßen in und um Murano und Venedig. Der Umschlag des Buches ist, ganz im Stil des Muranoglases, komplett in einem marmorierten Design gehalten. Ein echter Hingucker und ein wunderschöner Blickfang im Bücherregal.

Ehrlich gesagt, hat mich dieses Buch magisch angezogen – und es hat sich wirklich gelohnt!

Marita Fitzke, kfd-Diözesanvorstandsmitglied