Ahrweiler, Mai 2021 – Schon seit 1909 lesen die Frauen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands, der kfd, das monatlich erscheinende Mitgliedermagazin „Frau und Mutter“. Seit Januar 2021 hat die Zeitschrift einen Namen, sie heißt jetzt „Junia“. Junia wird nun von 550 000 Frauen gelesen, so viele Mitglieder hat der stärkste Frauenverband Deutschlands, und beinahe an die 400 Frauen die hiesige kfd St. Laurentius.
Junia ist der Name einer Christin der frühen Kirche, die schon von Paulus in einem seiner Römerbriefe Apostelin genannt wurde, da sie schon vor seiner Zeit die Frohe Botschaft Jesu verkündete, und darin, so meinte Paulus, herausragend unter den Aposteln war. Erst die feministische Bibelforschung der letzten Jahrzehnte machte versteckte und verschwiegene Jüngerinnen und Apostelinnen wie Junia wieder sichtbar. In einigen orthodoxen Kirchen gibt es bereits einen Festtag der Junia, den 17. Mai. Zu diesem Anlass bereitete Ursula Läufer eine Wortgottesfeier für die kfd St. Laurentius vor, die von den Frauen mitgestaltet wurde und in deren Mittelpunkt Junia mit anderen Frauen der Bibel stand. Im Innenhof der Zehntscheune in Ahrweiler ließ sich die Wortgottesfeier unter Corona- Bedingungen gut durchführen. Jede Frau erhielt eine Anstecknadel mit dem Purpurkreuz, das für die Forderung einer geschlechtergerechten Kirche steht, in der Frauen in Zukunft Zugang zu den Weiheämtern erhalten.
Ein wichtiger Schritt in diese Richtung war die Umbenennung der kfd- Zeitschrift. Bischof Franz- Josef Bode spricht von einem mutigen Schritt der Frauen, da Umbenennungen von breit bekannten Zeitschriften immer riskant seien. Er wünsche sich doch sehr, dass dieser Namenswechsel ein Signal sei für eine immer verantwortlichere Mitarbeit von vielen Frauen in den apostolischen Diensten und Ämtern der Kirche. Dass das möglich wird, sei von höchster Bedeutung (s. Junia 01/21, S. 11).
Text: L. Werner
Foto: I. Gies