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    Gleich und berechtigt!

    Gemeinsame Pressemitteilung des Katholikenrates im Bistum Trier, der kfd und weiterer Verbände

    Gleichberechtigung muss auch in der katholischen Kirche Wirklichkeit werden.

    Foto: kfd-Bundesverband

    Katholikenrat und Verbände im Bistum Trier

    Katholikenrat und Verbände im Bistum Trier

    Frauen und Männer sind gleichberechtigt!

    Trier, 20. Mai 2021 – Mit einer klaren und scharfsinnigen Bestandsaufnahme bestehender Ungerechtigkeit der Geschlechter in der katholischen Kirche hat Dr. Christiane Florin, Redakteurin für Religion und Gesellschaft beim Deutschlandfunk sowie Buchautorin, am 7. Mai durch die Videoveranstaltung „Gerecht! Weiberaufstand und was nun?“ die rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer geführt.

    Gerecht leben und handeln ist christlicher Auftrag und Anspruch zugleich, darin waren sich an diesem Abend alle einig. Und als Fazit der Veranstaltung lässt sich festhalten:
    Die Würde des Menschen besteht darin sich in verschiedenen Möglichkeiten denken zu dürfen, unabhängig von Geschlecht und Herkunft. Aber gerade den Frauen in der katholischen Kirche wird diese Würde verweigert. Denn in der katholischen Kirche darf die Frau nicht selbstbestimmt leben und handeln. Ihr wird lediglich eine Bestimmung zu gewiesen, die gefälligst zu erfüllen ist. Welche das ist, bestimmt ausschließlich das Lehramt. Die Rolle der Frau wird auf die Tradition reduziert und den Frauen wird ein fester Platz zugewiesen.

    Folgerichtig müssen sich die Frauen von ihren zugewiesenen Plätzen erheben bzw. sich in Zukunft erst gar nicht mehr hinsetzen, wenn sich in der katholischen Kirche etwas Entscheidendes ändern soll. Weiberaufstand heißt, den Widerspruchsgeist der Frauen und Männer wecken und den Platzanweisern das Gefolge verweigern. Weiberaufstand ist allerdings mehr als der Streit allein für die Gleichberechtigung von Frauen, es ist ein Streit für das freie Wort und das freie Denken. Fragen dürfen nicht weiter als Glaubensschwäche gelten und andere Antworten, als die vorgesehenen, als Glaubenskrise und Glaubensverlust. Längst ist von Theologinnen und Theologen die Gleichberechtigung der Geschlechter hinreichend begründet. Schlüssige Begründungen für den Ausschluss von Frauen fehlen.

    Bei den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern stellt sich die Frage, die Kirche deshalb zu verlassen, nicht. Sie wollen in der Kirche bleiben und heraustreten aus ihren Nischen, damit die Kirche ein farbenfrohes Gesicht bekommt. Das Gesicht von Frauen und Männern, die gleichermaßen gleichberechtigt sind. „Denn nur eine Kirche, in der sich Gerechtigkeit verwirklicht, ist eine glaubwürdige Kirche,“ sagt Herbert Caspar, Vorsitzender des Katholikenrats im Bistum Trier, am Ende der Veranstaltung.

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