Im Jahre 2019 hat sich die kfd im Bistum Trier bereits in aller Breite mit dem Thema Geburtshilfe befasst, einen Forderungskatalog (u. a. eine wohnortnahe, verlässliche und sichere Geburtshilfe) an die verantwortlichen Ministerien in Rheinland-Pfalz und dem Saarland übergeben. Mit dieser Aktion machte die kfd auf die Situation der Geburtshilfe aufmerksam. Körbeweise haben die kfd-Frauen Babysöckchen für Aktionen der kfd-Kampagne „Ein guter Start für kleine Füße" gestrickt.
Nichts davon konnte verhindern, dass weitere Geburtsstationen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland geschlossen wurden. Aktuell schließt zum 1. Oktober 2024 eine weitere Station im nördlichen Saarland. Bereits Ende 2023 wurde die Geburtshilfe in Merzig dichtgemacht. Mit den AUS in St. Wendel steht das nördliche Saarland nun ohne eine Geburtshilfestation dar. Ein trauriger Tag.
Die kfd im Bistum Trier schließt sich den Forderungen des Frauenrates Saarland e. V. und der LAG der Kommunalen Frauenbeauftragten an. Da heißt es u. a.:
"Diese Schließungen wiederholen sich Monat für Monat deutschlandweit und als Gründe dafür werden Personalmangel und wirtschaftliche Gründe angegeben. Schließt ein Kreißsaal in einer Region, hat das besonders zwei Konsequenzen, die mit gesundheitlichen Risiken für Mutter und Kind einhergehen: fehlende wohnortnahe Versorgung sowie überfüllte verbleibende Kreißsäle. Eine längere Fahrzeit zum Geburtsort erhöht das Risiko von Komplikationen und ist mit einem schlechteren Geburtsverlauf verbunden.
„Es kann nicht sein, dass Schließungen aus wirtschaftlichen Gründen und ohne begründete Konzepte für die Versorgung der Familien vonstattengehen. Gesundheitliche Risiken als Kollateralschäden werden damit in Kauf genommen. Das ist nicht hinnehmbar.
Wenn die Abteilung Geburtshilfe im Marienkrankenhaus St. Wendel wegfällt, verschwinden ein Geburtsort und eine dringend benötigte ambulante Notfallversorgung ersatzlos von der Landkarte. Frauen, Neugeborene und ihre Familien müssen sich aber überall in unserem Land auf eine flächendeckende, qualitativ hochwertige Geburtshilfe und erreichbare Versorgung verlassen können. Die Gefahr von Komplikationen wird steigen. Das Personal der angrenzenden Kliniken und Rettungsdienste wird zusätzlich belastet. Eine gute Geburt und Betreuung werden damit schlichtweg zum Glücksfall. Das Saarland ist jetzt schon Spitzenreiter bei Kaiserschnittgeburten, verbunden mit allen Risiken und Folgekosten. Das wird durch diese Schließung weiter verstärkt.“ - Mehr dazu finden Sie auf der Homepage des saarländischen Frauenrates.
Nach wie vor ist es wichtig, dass sich die kfd in diesem Themenfeld engagiert. Nachstehend haben wir noch Informationen und Anregungen für die Arbeit vor Ort in den Gruppen zusammengestellt:
- Pressemitteilung der kfd im Bistum Trier vom 19. April 2019
- Artikel in der „nah dran“ Ausgabe 2019/1
- Artikel in der „nah dran“ Ausgabe 2019/3
- Ein Arbeitsleitfaden (Gottesdienstmodell, Aktionen und Aktionstage u.v.m.) für kfd-Gruppen rund um das Thema kann in der kfd-Geschäftsstelle weiterhin abgerufen werden.
Text: Rita Monz / Foto: canva.com