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    Auf den Spuren starker Frauen in Trier

    Ein kleiner Rückblick auf eine sehr lohnenswerte Stadtführung.

    Kaiserin Helena, Jenny Marx und Adelheid von Besselich
    Gruppenfoto mit drei starken Frauen.

    Trier - Am 6. August haben wir sie getroffen: Die „Dreij Trierer Mädercher“, wie der Titel der 90-minütigen Stadtführung lautet. Sie, das waren:

    • Kaiserin Helena (4.Jh.): Sie war die Mutter von Konstantin, dem Großen. Viele Legenden ranken sich um sie.
    • Adelheid von Besselich (15./16. Jh.): Sie tat viel Gutes in der Stadt, um für das Seelenheil ihres verstorbenen Mannes zu sorgen. Ihre Hinterlassenschaften sind noch überall sichtbar. Das 15. Jahrhundert ist geprägt vom aufstrebenden Bürgertum und seinem neuen Selbstbewusstsein.
    • Jenny Marx, geborene von Westphalen (19. Jh.): Sie war die Tochter eines preußischen Regierungsbeamten und Ehefrau von Karl Marx. Sie erlebte alle Höhen und Tiefen des 19. Jahrhunderts.

    Zu Lebzeiten hätten sich die drei Frauen nie treffen können. Doch die Kostümführung der Trierer Tourismus und Marketing GmbH machte es möglich. Sie erzählten vom Leben in der Stadt in unterschiedlichen Epochen, ihren eigenen Erfahrungen und Errungenschaften, aber auch von ihren Mühen und Kämpfen. Jede brauchte viel Durchsetzungsvermögen und Kraft um den ihnen zugedachten Rollen ihrer Zeit etwas entgegenzusetzen. Sie waren und sind allesamt außergewöhnlich.

    Kaiserin Helena lebte in der Spätantike, Adelheid von Besselich im Mittelalter und Jenny Marx im 19. Jahrhundert. Sie erweckten Bilder der Stadt aus längst vergangenen Zeiten zum Leben, gaben spannende Einblicke in ihre Familien sowie in ihre einzigartige Geschichte preis. So wusste Helena zu berichten, wie das Leben in der Stadt im 4. Jahrhundert aussah. Adelheid wiederum erzählt vom Spannungsfeld zwischen Kirche und bürgerlicher Welt im 14. Jahrhundert, während Jenny erzählte, welchen großen Herausforderungen die Menschen im 19. Jahrhundert gegenüberstanden.

    Wenn die Trierer Mädercher sich miteinander austauschten, wurde es mitunter auch lustig, wenn sie die eine oder andere Anekdote weitergaben. Die Führung wurde mit einem kleinen Schluck Wein – natürlich von der Mosel - für alle abgerundet. Denn nicht nur Spannendes und Nachdenkliches verbindet die drei Epochen miteinander, sondern auch die Liebe zum Wein.

    Die Spurensuche über das Leben und Wirken der drei Frauen hat alle Teilnehmerinnen der Führung nachhaltig beeindruckt. Sie kämpften gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit, bewiesen Stärke und setzten sich für die Rechte von Minderheiten ein. Die starken Persönlichkeiten dieser Frauen können inspirieren und Mut geben.

    Verantwortlich für die Veranstaltung:
    Fachausschuss „Frauen stärken – Gewalt überwinden“ der kfd im Diözesanverband Trier. Der Fachausschuss arbeitet seit über 20 Jahren zum Thema Gewalt gegen Frauen.

    Text und Fotos: Rita Monz