Emily Greene Balch

Emily Greene Balch war eine amerikanische Sozialreformerin, Friedensaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin.

Am 8. Januar 1867 wurde sie in Boston, Massachusetts, als Tochter eines Rechtsanwaltes und einer Lehrerin geboren.

Nach ihrem Studienabschluss am Bryn Mawr College, Pennsylvania bekam sie ein Europastipendium. Von 1890-1891 studierte sie in Paris und von 1895-1896 in Berlin. Nach ihrer anschließenden Rückkehr in die Vereinigten Staaten war sie zunächst Referentin für Wirtschaftswissenschaften am Wellesley College, Massachusetts und ab 1913 Professorin für Politische Ökonomie, Politik- und Sozialwissenschaften. Sie widmete sich u.a. der Immigration in den Vereinigten Staaten. 1910 veröffentlichte sie ihr Hauptwerk „Our Slavic Citizens“ in dem sie sich mit der Situation von Immigranten aus Süd- und Osteuropa auseinandersetzte.

Außerdem engagierte sie sich in der Settlement-Bewegung, die die Bildung von gemeinnützigen und sozialen Einrichtungen förderte.

Ab 1915 war Emily Balch in der Friedensbewegung tätig. Sie war Gründungsmitglied der Women’s Peace Party (WPP), die erste US-amerikanische Friedensorganisation, die unmittelbare Protestformen wie Demonstrationen anwandte und Mitglied der Women's International League for Peace and Freedom (WILPF), einer Organisation, die sich für den Frieden und die Abrüstung einsetzt.

Von 1918 bis 1922 war sie Sekretärin und Schatzmeisterin der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit in Genf. Während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland ging sie zurück in die USA. Dort setzte sie sich für die europäischen Flüchtlinge und Asylsuchenden ein.

“Für ihren Mut, ihre Klarsicht und ihren Einsatz für die Menschen, unabhängig von Rasse, Religion, Klasse, Geschlecht oder Nationalität“ erhielt Balch 1946 den Friedensnobelpreis. In ihrer Dankesrede betonte sie die Notwendigkeit von internationaler Zusammenarbeit und die Bedeutung von Bildung für den Frieden.

Am 9. Januar 1961 starb Emily Greene Balch in Cambridge Massachusetts.

Bild: Wikipedia