Clara Viebig

Clara Viebig war eine deutsche Schriftstellerin.
Sie wurde am 17. Juli 1860 als Tochter des Oberregierungsrates und Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung Ernst Viebig und dessen Frau Clara geb. Langner in Trier geboren.
1868 zog sie nach Düsseldorf, wo sie eine sogenannte „Höhere Töchterschule“ besuchte, allerdings kein Abitur machen konnte, da dies für Mädchen zu der damaligen Zeit nicht möglich war. 1876 verbrachte sie ein Jahr in der Familie des Trierer Landgerichtsrates Mathieu. Die Eindrücke, die sie bei dessen dienstlichen Fahrten von der Landschaft, der Bevölkerung und dem Brauchtum der Eifel gewann, verarbeitete sie in ihrem ersten Novellenband „Kinder der Eifel“.
1883, zwei Jahre nach dem Tod des Vaters, zog sie mit der Mutter nach Berlin. Dort studierte sie Gesang an der Hochschule für Musik und gab Privatstunden.
1894 begann sie kleinere literarische Arbeiten für die Tagespresse zu verfassen. Sie schrieb unter dem Pseudonym „C. Viebig“, weil man meinte das Publikum „hätte nun einmal ein gewisses Misstrauen gegen die weibliche Feder.“ (aus Die Woche)
1896 heiratete sie den jüdischen Verleger und Teilhaber am Fontane-Verlag Friedrich Theodor Cohn mit dem sie einen Sohn hatte.
Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere publizierte sie fast jährlich einen Roman, Novellen und Erzählungen, in denen sie sie oft das Leben der einfachen Leute in der Eifelregion, soziale Aspekte und die Lebensumstände der Arbeiterklasse thematisierte.
Im nationalsozialistischen Deutschland wurde die Vermarktung ihrer Texte aufgrund ihrer Ehe und ihres Schreibstils immer schwieriger. 1935 veröffentlichte sie ihren letzten Roman „Der Vielgeliebte und die Vielgehasste“. 1936 verstarb ihr Mann. Während des Zweiten Weltkrieges flüchtete sie nach Schlesien und kehrte 1946 als Vertriebene krank und verarmt nach Berlin zurück, wo sie am 31. Juli 1952 verstarb.
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