„Abenteuer Talent“ war der Titel des ökumenischen Frauengottesdienstes am 28.03.2023 in Kisselbach.
Den Gottesdienstteilnehmerinnen wurde deutlich vor Augen geführt, dass Talente nicht nur an bekannte Sänger und Musiker verteilt sind, sondern an jeden Menschen. Die Aufgabe besteht darin, diese Talente, die genauso im Strümpfe stricken, beim Kochen und Backen oder bei der Pflege und Betreuung von Kindern oder alten Menschen bestehen können, nicht zu vergraben, wie es in der Bibel bei Mt, 25,18 heißt, sondern etwas daraus zu machen. Am Beispiel der Französin Madeleine Delbrel wurde klar, wie Talente sich entfalten können. Diese Frau, die bis zu ihrem siebzehnten Lebensjahr die Gegenwart Gottes vehement leugnete, wird heute wiederentdeckt als Modell des Christen der Zukunft, als Pionierin des Glaubens in einer glaubensfernen Gesellschaft, aber vor allem als Gott-Begeisterte. Ihr Lebensmotto war: Die Liebe ist unsere einzige Aufgabe und so lebte sie mit einer kleinen Gemeinschaft von Frauen in einem ärmlichen Pariser Vorort und hatte ein offenes Ohr für alle, die bei ihr Hilfe suchten.
Im Gottesdienst stellten zwölf mutige Frauen ihr besonderes Talent den Zuhörerinnen vor und brachten dazu als sichtbares Zeichen eine Blume mit. So kam ein schöner bunter Strauß zusammen. Als „Originale Gottes“, wie Madeleine Delbrel die Menschen bezeichnet, dürfen wir unsere Talente zeigen. Die Lieder im Gottesdienst, wunderbar vorgetragen vom Singkreis Simmern, unterstrichen gekonnt die Aussagen der berührenden Texte. Die Kollekte für die Sr. Dr. Lea Ackermann Stiftung für Kinder in Not erbrachte 540 Euro.
Am Schluss des Gottesdienstes wurde Pastoralreferentin Hildegard Forster aus dem Vorbereitungsteam von katholischen und evangelischen Christinnen in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Alle dankten der beliebten Frauenseelsorgerin dafür, dass sie über Jahre hinweg ihre Talente in vielen Bereichen, besonders auch in der Ökumene, zum Wohle aller eingebracht hat. Sogar der kfd-Diözesanvorstand Trier hatte Grüße und gute Wünsche geschickt.
Bei einem gemütlichen Beisammensein im Gemeindehaus im Anschluss an den Gottesdienst füllten die Gäste eine Schatzkiste für die angehende Rentnerin mit Dank, Anerkennung und vielen guten Wünschen, die sie in persönlichen Worten auf bereit gestellte Karten schrieben.
Text & Bild: Roswitha Hillen