Am Donnerstag, 10. November besuchten wir mit 20 Frauen und einem Mann die Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert. Unsere geistliche Begleiterin Dorothee Kupczik hat uns anschaulich, einfühlsam und dennoch schonungslos mit den dort stattgefundenen Gräueltaten konfrontiert. Obwohl Hinzert kein Vernichtungslager war, kamen dort mehr als 300 Personen durch die Lebensumstände im Lager, wie Misshandlungen durch die SS-Wachmannschaft, die mangelnde Ernährung, die fürchterlichen Arbeitsbedingungen oder die hygienischen Zustände zu Tode. Einige russische Gefangene wie auch Widerstandskämpfer wurden ermordet oder sogar lebendig begraben. Bei diesen Erschießungsanlagen war uns nicht nur äußerlich kalt. Mit einem Gebet und dem Lied des evangelischen Theologen und NS-Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer haben wir die Führung tief erschüttert beendet.
Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Text und Bild: Carla Brittner