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    St. Wendel

    Nachlese Meditative Wanderung auf dem Rundwanderweg Imsbach bei Tholey

    Teilnehmerinnen Meditative Wanderung Tholey

    Herrlicher Sonnenschein empfing 22 gut gelaunte Frauen, die sich am Mittwochmorgen gegen 9:30 Uhr auf eine von Gemeindereferentin Therese Thewes geführte meditative Wanderung begeben wollten. Einige hatten früher schon einmal teilgenommen, andere waren zum ersten Mal dabei und gespannt, was sie erwarten würde. Die Atmosphäre war aber gleich zu Anfang so gelöst und freundschaftlich, dass alle frohen Mutes den Rundwanderweg Imsbach antraten.

    Wanderung spielte auch bei dem biblischen Thema, das uns an diesem Morgen begleitete, eine wesentliche Rolle, denn das Alte Testament ist voll von Geschichten von Menschen, die einen Weg mit Gott gegangen sind. Wir befassten uns diesmal mit dem Buch Rut, denn die Urgroßmutter Davids und Ahnfrau Jesu, die als Ausländerin und Heidin Aufnahme in die Hl. Schriften des jüdischen Volkes fand, fasziniert bis heute die Menschen. Sie und ihre Schwiegermutter Noomie gehören zu den beeindruckenden Frauengestalten des Alten Bundes.

    Die Entscheidung, nach dem frühen Tod ihres Mannes mit ihrer Schwiegermutter in deren Heimat Bethlehem zurückzukehren, wird wohl nicht leichtfertig von Rut getroffen worden sein. Nicht vollwertig zu einer Gemeinschaft dazuzugehören und ausgegrenzt zu werden, war damals wie heute eine bittere Erfahrung. Allein die Liebe und Treue zu Noomie, und wohl auch das Interesse an deren Glaube, ließ sie diesen Schritt wagen. Und sie wurde nicht enttäuscht! Mit Klugheit und fraulicher Raffinesse half Noomie ihrer fleißigen Schwiegertochter nicht nur, sich in der neuen Heimat einzuleben, sondern sie betrieb auch eine geschickte Heiratspolitik. Rut fand in Boas einen Mann von edlem Charakter, der ihren Wert schätzte und sie gerne zur Frau nahm. Gott schenkte ihnen nicht nur die ersehnten Nachkommen, nein, ihr Urenkel David wurde später sogar einmal der berühmteste König Israels. Aus seinem Stamm – so die Prophezeiung – sollte der Messias hervorgehen. So wurde diese „kleine Familiengeschichte“ zu einem Kapitel der Heilsgeschichte und Teil von Gottes großem Plan für die Welt.

    An vier Haltepunkten befassten sich die Teilnehmerinnen mit den zentralen Gesprächen dieser Geschichte und spürten dem Wirken Gottes, aber auch dem Mut und der Tatkraft von Frauen nach, die ihr Leben in einer patriarchalisch geprägten Gesellschaft selber in die Hand nahmen.

    Ende gut – alles gut! Das gilt nicht nur für Rut und ihre Schwiegermutter, sondern auch für unsere Frauengruppe, die diese Wanderung (einerseits durchs Land der Bibel, anderseits durch eine malerische Landschaft und Natur) sehr genossen hat. Man verabschiedete sich mit der Bitte an Therese Thewes um eine Neuauflage. Wer noch Zeit hatte, ließ diesen wunderschönen Morgen bei guten Gesprächen im Außenbereich von Hofgut Imsbach ausklingen.

    Anmerkung der Redaktion: Eine weitere meditative Wanderung ist für Oktober geplant.

    Text: Rosemarie Schmidt
    Foto: Privat